Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2004


Internationalität in der Unternehmensentwicklung



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Internationalität in der Unternehmensentwicklung

Projektleitung:

Prof. Dr. Johann Engelhard



Beteiligte:

Dipl.-Kulturw. Denise Sik-

lossy

Beginn: 1.4.2001

Gegenstand des Forschungsprojektes „Internationalität in der Un-

ternehmensentwicklung" ist eine theoretisch fundierte Konzeptuali-

sierung des Internationalisierungsgrades von Unternehmen. Hierbei

soll insbesondere das Theoriedefizit der bereits seit den 60er Jahren

zu verzeichnenden Forschungsaktivitäten (im Internationalen Ma-

nagement, in der Politikwissenschaft, Soziologie und Finanzwirt-

schaft) überwunden werden. Dieses beruht auf dem Fehlen einer

grundlegenden Auseinandersetzung mit den komplexen Konstruk-

ten „Internationalität" und „Unternehmen". Basierend auf einer

Analyse und Diskussion bisheriger Konzepte soll anschließend im

Rahmen einer interdisziplinären Betrachtung des Untersuchungsob-

jektes „internationale Unternehmen" ein theoretisches Fundament

für ein Messkonzept gelegt werden, in das auch die Globalisierungs-

diskussion einzubeziehen ist. 


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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Möglichkeiten und Grenzen der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) 

im Rahmen einer Internationalisierung von Forschung und Entwicklung (F&E)

Projektleitung:

Prof. Dr. Johann Engelhard



Beteiligte:

Dipl.-Kfm. (Europa-Studi-

engang) Michael Gerstlau-

er

Stichwörter:

Informations- und Kom-

munikationstechnik; In-

ternationalisierung; 

Forschung und Entwick-

lung

Laufzeit: 1.12.1998 - 

30.5.2004

Die Arbeit geht der Frage nach, ob und wie Informations- und Kom-

munkationstechnik die Internationalität betrieblicher Forschung und

Entwicklung steigern kann. Hierzu wird ein entsprechendes Konzept

aufgestllt, mit dessen Hilfe der Grad der Internationalität von F&E

abgebildet wird. Auf informationsverarbeitungstheoretischer Basis

geschieht die analytische Verbindung von IuK und F&E. So werden

sowohl perzipierte Internationalisierungsbarrieren als auch spezifi-

sche F&E-Konfigurationen hinsichtlich ihrer Informationsverarbei-

tungsbedarfe untersucht und die entsprechende Leistungsfähigkeit

der IuK als Informationsverarbeitungskapazitätsstifter gegegnüber-

gestellt 

Organisches Wachstum internationaler Unternehmen

Projektleitung:

Prof. Dr. Johann Engelhard



Beteiligte:

Dipl.-Kfm. (Europa-Studi-

engang) Schindewolf, 

Hanns Martin



Beginn: 1.4.2001

Kontakt:

Prof. Dr. Johann Engelhard

Tel.: 0951/863 2669, 

Fax: 0951/863 2671, E-

Mail: johann.engelhard@s

owi.uni-bamberg.de

Im Kontext der Internationalisierung stehen häufig grenzüber-

schreitende Akquisitionen und damit der anorganische Wachstums-

pfad im Vordergrund der betriebswirtschaftlichen Forschung. Die

Chancen und Risiken dieses „schnellen" Wachstums wurden vielfäl-

tig und kritisch beleuchtet ohne damit tiefergehend die Alternative

des „Make" statt „Buy" zu ergründen. Die Entscheidung, internatio-

nales Wachstum aus eigener Kraft zu bewerkstelligen, kann mittel-

fristig in der unternehmerischen Praxis eine erfolgversprechende

Alternative zu schwierigen Akquisitionen sein, die oft risikoreiche In-

tegrationsversuche nach sich ziehen. Dieser Sachverhalt wurde von

der betriebswirtschaftlichen Forschung bislang eher vernachlässigt.

Neben einem Mangel an definitorischer Schärfe, was unter organi-

schem Wachstum verstanden werden soll, ist insgesamt ein Theo-

riedefizit im Feld des organischen Wachstums internationaler

Unternehmen zu konstatieren. Im Rahmen dieses Forschungspro-

jektes soll der „theoretical state of the art" dargestellt werden und

geeignete betriebswirtschaftliche Theorieschulen im Hinblick auf das

Forschungsthema weiterentwickelt werden. Aus geeigneten Theo-

rieschulen werden Thesen destilliert und mittels empirischer Explo-

ration in der Praxis getestet und verfeinert. Hierbei liegt der

Schwerpunkt auf einer qualitativen Empirie, die dem explorativen

Charakter des Forschungsthemas in besonderer Weise gerecht wird.

Hochrangige Unternehmensvertreter aus vier heterogenen interna-

tionalen Unternehmen der Branchen Konsumgüter, Industriegüter,

Finanzdienstleistung und Unternehmensberatung sollen mit ihrer

Internationalisierung exemplarisch beleuchtet werden. Ziel ist, der

Forschung des „International Management" auf dem Gebiet des in-

ternationalen organischen Wachstums neue Impulse für weitere Er-

kundungen und Theorieentwicklungen zu geben und gleichzeitig

praktische Hilfestellung im Entscheidungsprozess der internationa-

len Marktbearbeitungsstrategien zu leisten. 


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 719



Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Finanzwirt-

schaft

Anschrift: Kirschäckerstr. 39, 96045 Bamberg

Tel.: (0951) 863-2537

Fax.: (0951)863-2538

E-Mail: finanz@sowi.uni-bamberg.de

Leitung:

Prof. Dr. Andreas Oehler



Wiss. Mitarbeiter:

Dipl.-Kfm. Joachim Fox

Dipl. Bw. (FH) Marco Rum-

mer, MSc. (York)

Dipl.-Kfm. Dirk Schiefer

Dipl.-Kfm. Oliver Schwind-

ler

Projektmitarbeiter:

Dipl.-Kfm. Dirk Dreyer, 

M.A. (USA)

Dipl.-Kfm. Mirko Häcker

Dipl.-Kffr. Dany Kühnberg

Dipl.-Kfm. Martin Strobel



Vorstellung des Prüfungsfaches "Finanzwirtschaft"

Eine gedankliche Ordnung der Zielsetzungen, Untersuchungsgegen-

stände und Vorgehensweisen innerhalb des Faches "Finanzwirt-

schaft" erscheint am einfachsten mit Blick auf die geschichtliche

Entwicklung dieses betriebswirtschaftlichen Teilgebietes möglich.

Das Fach "Finanzwirtschaft" war in der ersten Hälfte diesen Jahr-

hunderts weitgehend geprägt durch die Darstellung institutioneller

Sachverhalte. Die fachlichen Grundlagen gehen auf einschlägige

Gesetze und Vorschriften, wie das HGB oder das Aktiengesetz, zu-

rück; darauf aufbauend werden die wichtigsten Finanzierungsmaß-

nahmen sowie die für die Finanzierung relevanten Rahmenbedin-

gungen beschrieben und erläutert. Die erste Phase der Finanzwirt-

schaft läßt sich somit auch als finanzwirtschaftliche Institutionenleh-

re begreifen, die eine deskriptiv ausgerichtete, eher theoriearme

Behandlung des finanzwirtschaftlichen Lehrstoffes pflegt. Deskripti-

ve Typologien haben sich bis heute erhalten. So sind die Trennung

in Fremdfinanzierungs- und Eigenfinanzierungsformen und deren

Systematisierung ein typisches Beispiel.

Seit etwa Mitte der fünfziger Jahre gewann ein anderer Ansatzpunkt

in der Finanzwirtschaft Bedeutung, nämlich die Entwicklung einer

gleichgewichtsorientierten Finanzierungstheorie. Die seit dieser Zeit

entstandenen finanzierungstheoretischen Ansätze untersuchen die

zentrale Frage, wie sich Finanzmittelgeber auf einem Markt, auf

dem Finanztitel gehandelt werden, verhalten bzw. wie sie sich ver-

halten sollen und welche Konsequenzen aus der Existenz solcher Fi-

nanztitelmärkte für die Finanzierungsmöglichkeiten von Unterneh-

men folgen. Zentrale Parameter der meisten Ansätze sind die er-

wartete Rendite einerseits sowie die mit der Finanzierung übernom-

menen Risiken andererseits, anhand derer ein Finanzmittelgeber

einen Finanztitel beurteilt. Bahnbrechende Ansätze sind die von

Markowitz entwickelte Portefeuille-Theorie und das CAPM von Shar-

pe, Lintner und Mossin; zu verweisen ist besonders auf den parallel

einsetzenden Transfer entscheidungstheoretischer Konzepte in die

Finanzwirtschaft. Die Ansätze der auch neo-klassisch genannten Fi-

nanzierungstheorie bilden in der Praxis noch heute oft die Grundlage

für Entscheidungen unter Unsicherheit. So ist u. a. eine starke Aus-

strahlung auf die Investitionsrechnung festzustellen.

Während in den dreißiger und vierziger Jahren die Verbreitung pra-

xisorientierter Faustregeln in Form von Leitsätzen oder tradierten

Handlungsregeln für die Finanzierung von Unternehmen im Vorder-

grund stand, beschäftigt sich die Finanzwirtschaft der fünfziger und

sechziger Jahre vor allen Dingen mit der Frage, warum in einer be-

stimmten Situation gerade diese Finanzierungsform oder jene Fi-

nanzierungsregel Anwendung finden soll, bzw. empirische Bedeu-

tung hat. Die rein beschreibenden Vorgehensweisen der traditionel-

len Finanzwirtschaftslehre als Institutionenlehre wird u.a. durch die



Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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Fragestellung nach der optimalen Verschuldungs- und Ausschüt-

tungspolitik von Unternehmen verdrängt. Die entscheidenden An-

nahmen der Ansätze stützen sich auf die Gleichgewichtssituation

des vollkommenen Finanzmarktes und damit auf das Ausschöpfen

von Arbitragemöglichkeiten. Die Bedeutung dieser Phase für die Fi-

nanzwirtschaft wird u.a. auch daran deutlich, daß einige Arbeiten

dieser Zeit mit dem Nobelpreis honoriert worden sind, so z.B. die

Forschung von Markowitz, Sharpe, Miller und Modigliani.

Spätestens in den siebziger Jahren ist jedoch ein Perspektivenwech-

sel der Finanzwirtschaft hin zu einer informationsökonomischen Fi-

nanzwirtschaft zu konstatieren; in den Mittelpunkt der Betrachtung

rückt die komplexe Beziehung zwischen Finanzmittelnehmer und Fi-

nanzmittelgeber. Die Realitätsferne der meisten gleichgewichts-

theoretischen Modelle, die auf sehr restriktiven Prämissen beruht,

wird nach und nach durch eine realitätsnähere Modellierung ersetzt.

So findet in den neueren Ansätzen zunehmend Berücksichtigung,

daß Informationen keineswegs kostenlos beschafft werden können,

Transaktionen ebenfalls Kosten verursachen, die an der Vertragsbe-

ziehung Beteiligten in der Regel ungleich informiert sind (asymme-

trische Informationsverteilung) und in unterschiedlicher Weise auf

die Aktivitäten und Abläufe in den Unternehmen einwirken können

(asymmetrische Gestaltung und asymmetrische Betroffenheit). Die

neuen Probleme, die sich aus den eher realistisch gestalteten An-

nahmen ergeben, haben zu der Forschungsrichtung der sog. neue-

ren Finanzierungstheorie geführt, die gleichzeitig auf Forschungser-

gebnisse der Informationsökonomie aufbauen kann, wie sie parallel

in der Mikroökonomie Verwendung finden. Es sei darauf verwiesen,

daß in einem ähnlichen Zeitraum auch andere wirtschaftswissen-

schaftliche Fachrichtungen wie die Organisationstheorie oder die Ar-

beitsmarkttheorie eine informationsökonomische Fundierung

erfuhren. Offen bleibt die Frage, ob die bereits wieder verbreitete

gleichgewichtsorientierte Informationsökonomik Bestand haben

wird (vgl. die Ansätze des Signalling und Screening, der Adverse

Selection und der Kreditrationierung) oder ob eher einzelwirtschaft-

lich orientierte Ansätze die Zukunft dieser betriebswirtschaftlichen

Teildisziplin bestimmen werden. In bezug auf die Untersuchung der

Finanzmärkte ist in den achtziger Jahren die Tendenz zu einer inten-

siveren Erforschung der Mikrostruktur festzustellen, die sich mit ein-

zelnen Aspekten der institutionellen Rahmenbedingungen und dem

Verhalten einzelner Marktakteure beschäftigt (Marketmicrostruc-

ture, Behavioral Finance).

Die vorstehenden Ausführungen haben die Vielfalt der betriebswirt-

schaftlichen Teildisziplin "Finanzwirtschaft" aufgezeigt. Entspre-

chend differenziert gestaltet sich die Lehre in diesem Fach.

Im Zentrum steht die Erörterung der Zusammenhänge zwischen un-

ternehmerischen Entscheidungen und den Finanzmärkten. Der Bo-

gen wird von der klassischen Investitionsrechnung bis hin zur

Bewertung von Investitionen gemäß der gleichgewichtsorientierten

und der einzelwirtschaftlichen Finanzierungs- und Finanzmarkttheo-

rie geschlagen. Ebenso wird die Entwicklung von den klassischen Fi-

nanzierungsregeln hin zu einer Finanzierungspolitik aufgezeigt, die

die neo-klassische und neuere Finanzierungs- und Finanzmarkt-

theorie mit der Theorie der Verfügungsrechte verknüpft. Gleichzei-


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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tig wird auf die engen Wechselwirkungen zwischen finanzwirtschaft-

lichen Fragestellungen und solchen des Rechnungswesens eines Un-

ternehmens eingegangen.

Der Lehrstuhlinhaber verfolgt das Ziel, den Studentinnen und Stu-

denten des Faches "Finanzwirtschaft" einen Überblick über die älte-

ren und neueren Ansätze der Finanzierungs und Finanzmarkttheorie

zu geben und die Relevanz solcher Ansätze für unternehmerische

Entscheidungen, besonders für Entscheidungen im Investitions- und

Finanzierungsbereich eines Unternehmens zu verdeutlichen. Gleich-

zeitig sollen die Hörerinnen und Hörer des Fachgebietes am raschen

Erkenntnisfortschritt partizipieren und die wissenschaftliche Diskus-

sion der letzten Jahrzehnte mitverfolgen können. Die Lehrveranstal-

tungen sind so abgefaßt, daß mit den im Grundstudium erworbenen

wirtschaftswissenschaftlichen, statistischen, mathematischen und

juristischen Kenntnissen ein problemloses Verständnis möglich ist.

Inhaltliche Anregungen sind jederzeit willkommen.



Praxisbezug

Den Absolventinnen und Absolventen des Faches "Finanzwirtschaft"

stehen bei geeigneter Qualifikation alle Führungspositionen im Be-

reich der betrieblichen Finanzwirtschaft sowie gegebenenfalls des

Rechnungswesens in Unternehmen offen. Die universitäre Ausbil-

dung im Fachgebiet ist ebenfalls geeignet, relevante Führungsposi-

tionen in Finanzintermediären wie Kreditinstituten, Versicherungen

oder Kapitalanlagegesellschaften zu besetzen. Die aufgezeigten Ein-

satzbereiche für Absolventinnen und Absolventen des Fachgebietes

gehören zu denen, die nicht nur in den letzten Jahren entgegen dem

allgemeinen Arbeitsmarkttrend zahlreiche Stellenangebote aufge-

wiesen haben, sondern es ist auch für die Zukunft zu erwarten, daß

die universitär ausgebildeten "Finanzwirtschaftler" einer deutlich

positiven Marktnachfrage gegenüberstehen werden.



Kombinationsmöglichkeiten des Faches "Finanzwirtschaft"

mit anderen Fächern

Der übergreifende Charakter finanzwirtschaftlicher Fragestellungen

schließt kaum eine Kombinationsmöglichkeit mit anderen Fächern

aus. Dies gilt nicht nur für die betriebswirtschaftlichen Teildiszipli-

nen, sondern sinngemäß auch für die Fachrichtungen Wirtschaftsin-

formatik und Volkswirtschaftslehre. In Abhängigkeit von der

individuellen Interessenlage der Studentinnen und Studenten kann

es sinnvoll erscheinen, auch juristische, soziologische, psychologi-

sche, politologische sowie philosophische Fragestellungen im Zu-

sammenhang mit finanzwirtschaftlichen Aspekten zu hören.



Prof. Dr. Andreas Oehler

Univ.-Prof. Dr. Andreas Oehler, Jahrgang 1960, studierte in Mainz

und Mannheim mit Abschluß Diplom-Kaufmann 1985 und promo-

vierte an der Universität Mannheim zum Dr. rer. pol. 1989. Daran

schloß sich eine kürzere Zeitspanne bei einer internationalen Unter-

nehmensberatung in Frankfurt an. Von 1991 bis 1994 leitete Herr

Oehler ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finan-

ziertes Forschungsprojekt im Rahmen des Schwerpunktprogramms

„Empirische Kapitalmarktforschung" und wurde im September 1994

an der FernUniversität Hagen im Fach Betriebswirtschaftslehre ha-

bilitiert. Seit Sommersemester 1994 hat Herr Oehler den Lehrstuhl


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 722

für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft, an der

Universität Bamberg inne. Rufe an die Universität Leipzig (1995)

und zur Leitung der Deutschen Sparkassenakademie (1998) hat er

abgelehnt. Seit 1997 leitet er das auch von der DFG finanzierte For-

schungsprojekt „Varianten börslicher Preisbildung und Insiderhan-

del", in dem im Rahmen von Marktmikrostrukturüberlegungen

verschiedene Marktregime im Hinblick auf Gestaltungsempfehlun-

gen sowie die Regulierung des Insiderhandels in aggregierter Form

verglichen werden. Phänomene der Behavioral Finance werden da-

bei intensiv beleuchtet und im Marktkontext eingebettet. Ein von

der Universität Bamberg gefördertes Projekt hatte die Informations-

und Entscheidungsprozesse international aktiver und in Deutsch-

land beheimateter institutioneller Anleger zum Gegenstand. Dabei

bestanden mehrere Projektkooperationen mit großen deutschen in-

stitutionellen Investoren. Eine von der FernUniversität Hagen und

der Universität Bamberg geförderte Forschungsreihe untersuchte

für den deutschen Aktien- und Anleihemarkt potentielles Herden-

verhalten institutioneller Anleger. Seit 2000 leitet Herr Oehler das

auch von der DFG gefördertes Forschungsprojekt „Preiseinfluss in-

stitutioneller Anleger am Aktienmarkt", in dem im Rahmen der Auf-

bereitung und Analyse großer Datenbestände der BaFin (vormals

BAWe) erstmals die theoretische Grundlegung und empirische Un-

tersuchung des Preiseinflusses institutioneller Anleger für den deut-

schen Markt gelingt. Arbeits- und Interessengebiete sind:

Finanzwirtschaft, Bankbetriebslehre, insbes. kundenorientierte Or-

ganisationsstrukturen, Multi-Channel Banking und Direct Banking,

Finanzmärkte, empirische und experimentelle Finanzmarktfor-

schung, Kreditrisikomanagement, Marktmikrostrukturtheorie, Be-

havioral Finance. Auszeichnungen: Im Rahmen des Wissenschafts-

preises der Bayerischen Landesbank wurden die Doktoranden des

Lehrstuhls Finanzwirtschaft Matthias Unser, Frank Spellmann, Klaus

Heilmann und Jutta Schmidt geehrt. Der Lehrstuhlinhaber erhielt als

erster den Habilitationspreis der Bayerischen Landesbank. Volker

Läger gewann einen Dissertationspreis der Universität Bamberg so-

wie den Promotionspreis von Harmann, Hemmelrath & Partner.

Klaus Heilmann und sein Betreuer (Herr Oehler) erhielten darüber

hinaus einen Reuters Innovation Award 2003 (2. Platz). Dirk Dreyer

erhält den Löwel-Preis 2004 für seine Dissertation.

Die nachfolgenden Forschungsprojekte gliedern sich wie folgt.

Unternehmensfinanzierung und verwandte Fragestellungen:

• IPO Pricing: Ex-ante Uncertainty, Marktsegmentierung und Investor 

Sentiment

• Unternehmensbewertung mit hohem Anteil an Humankapital

• Make-or-buy-Probleme in Finanzierungsentscheidungen (Intermedi-

är vs. Markt?)

• Bonitätsrisiko und Rating strukturierter Produkte

• Risikotransparenz von Hedge Funds

• Corporate Governance und Medieneinfluss

Finanzmärkte:

• Anlegerschutz in einem markt- und intermediärbasierten Finanzsy-

stem - Leitlinien zu einer ganzheitlichen Konzeption

• Kurseinfluss am deutschen Aktienmarkt

• Varianten börslicher Preisbildung und Insiderhandel


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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• Home bias aller Anleger?

• Herdenverhalten deutscher Fonds?

• Informations- und Entscheidungsprozesse institutioneller Anleger

• Hochorganisierte Finanzmärkte im Spannungsfeld nationaler Dere-

gulierung und zentralisierter, supranationaler Regulierung (Wettbe-

werb und Integration von Finanzmärkten)

• Verhalten privater Anleger

Bankwirtschaft und Finanzintermediation:

• Alternative Alterssicherungssysteme aus individualökonomischer 

und systemökonomischer Perspektive

• Retail Banking - Status quo und Entwicklungsperspektiven

• Risikomanagement, inbes. Kreditrisikomanagement

• Economies of scale and scope in deutschen Universalbanken - Mes-

sprobleme, Lösungsansätze, Fusionen

• Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen

• Qualität von Bankberatern: Eine Analyse unter Einsatz der Methode 

der teilnehmenden Beobachtung und des Silent Shopping



Forschungsprojekte

Alternative Alterssicherungssysteme aus individualökonomischer und system-

ökonomischer Perspektive

Projektleitung:

Prof. Dr. Andreas Oehler



Beteiligte:

Dipl.-Kfm. Martin Strobel



Stichwörter:

Altersvorsorge; Alterssi-

cherung; internationaler 

Wettbewerb



Beginn: 1.1.1999

Förderer:

Lehrstuhl für Finanzwirt-

schaft

I Einführung/Motivation

Die praxisorientierte und politikfokussierte Diskussion der Alterssi-

cherung und Alters-vorsorge in den Industrieländern beginnt gerade

erst, sich auf langjährige Erkenntnisse der Finanzierungs- und Fi-

nanzmarktforschung (financial economics) zu besinnen. Insbeson-

dere bei der schwarz-weiß-malenden Frage, ob die Systemzukunft

allein kapitalgedeckt ODER allein umlagefinanziert gestaltet sein

soll, zeigt sich eine Missachtung ökonomischer Sachverhalte.

Geht man von nicht vollkommenen und nicht vollständigen Finanz-

märkten und anderen Finanzintermediären aus, so sind

• umfangreiche idiosynkratische Risiken der Wirtschaftssubjekte, ins-

besondere aus Arbeitseinkommen, über diese nicht (vollständig) 

versicherbar;

• die Renditen aus den angebotenen assets nicht nur risikobehaftet, 

sondern so-gar ambiguitätsbehaftet;

• die Funktionsfähigkeit des Intermediär- bzw. Marktsystems im Hin-

blick auf ei-nen großen Liquiditäts- oder Nachfrageschub ungeklärt 

(umso höher die Ab-hängigkeit einer Absicherung von der Funktions-

fähigkeit eines Markt-/Intermediärsystems, umso deutlicher wird, 

dass ein umlagefinanziertes System davon weniger berührt ist).

Andererseits zeigt sich für umlagefinanzierte Systeme, dass Idio-

synkrasien in be-grenztem Umfang versichert werden können, ins-

besondere dann, wenn nicht allein das Arbeitseinkommen im

Vordergrund steht.

Zu analysieren ist, welches Portfolio von funded und unfunded pen-

sion systems eine möglichst perfekte Absicherung der Risikosituati-

on der einzelnen Wirtschaftssubjekte erlaubt, unter möglicher

Berücksichtigung weiterer Zielsetzungen aus der Arbeitsmarkt-, Fa-

milien-, Bildungs-, der Steuer-, der Migrations- und Sozialpolitik.


Forschungsbericht der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Seite 724

Die individualökonomischen Perspektive ist dabei kaum inten-

siver untersucht. Zwar gibt es eine ganze Reihe „gewachsener" di-

rekter oder indirekter Förderhilfen des Staates zur Anregung der

privaten Vorsorge und Vermögensbildung (steuerliche Begünsti-

gung bestimmter Kapitallebensversicherungen, Eigenheimzulage,

„Riester"-Förderung, Bausparzulagen; „vermögenswirksame Lei-

stungen" u.v.m.), aber die Befindlichkeit der angesprochenen


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