Die strukturellen besonderheiten des deutschen satzes inhaltsverzeichnis


Die Begriffe „Elementarsatz“ und „Ganzsatz“



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Die strukturellen Besonderheiten des deutschen Satzes

Die Begriffe „Elementarsatz“ und „Ganzsatz“


Im grammatischen Plan kann der Satz einfach und komplex sein. Ein komplexer Satz besteht aus zwei oder mehreren Sätzen, jeder von denen die Subjekt-Prädikat-Struktur hat. Der komplexe Satz gliedert sich also in einige Teile, in einige Sätze, die man Teilsätze nennt. Vgl.:
Nun war Georg zufrieden, denn Christa stand schon in der Tür.
Dieser komplexe Satz besteht aus 2 Teilsätzen, die sogar ohne Veränderung ihrer Struktur als selbständige Sätze fungieren können. Die Charakteristiken des einfachen und des komplexen Satzes sind aber unterschiedlich. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Teilsätze des komplexen Satzes semantisch, strukturell und intonatorisch nicht abgeschlossen sein können. Vgl.: Die Umstände lagen so, dass die Polizei eingriff.
Für den einfachen Satz sind diese Charakteristiken obligatorisch. In diesem Sinne sind die Begriffe „Elementarsatz“ und „Ganzsatz“ von großer Bedeutung, besonders für die Erforschung des komplexen Satzes. Diese Termini finden wir bei W. Admoni, O. Moskalskaja, E. Gulyga und anderen Sprachforschern.
Unter dem Elementarsatz verstehen diese Sprachforscher einen Satz, der die wichtigsten strukturellen Merkmale eines einfachen Satzes besitzt, vor allem die Subjekt-Prädikat-Struktur, unabhängig davon, ob er ein einfacher Satz, ein Hauptsatz oder ein Gliedsatz ist. Semantische, strukturelle und intonatorische Abgeschlossenheit ist für den Elementarsatz nicht obligatorisch. Vgl.: Ich habe den Brief schon beantwortet. Ich kann nicht mitarbeiten, weil ich krank bin.
Unter dem Ganzsatz versteht man einen Satz, der semantische, strukturelle und intonatorische Abgeschlossenheit besitzt, unabhängig davon, ob er ein einfacher Satz, eine Satzreihe oder ein Satzgefüge ist. Diese 3 Merkmale sind also für den Ganzsatz obligatorisch. Die Teilsätze eines Ganzsatzes, darunter auch des komplexen Satzes, liegen unter einem Intonationsbogen.

Die Besonderheiten der deutschen Wortfolge. Die Rahmenkonstruktion – das Grundprinzip des deutschen Satzes


Wie schon erwähnt, ist die Rahmenkonstruktion die Eigentümlichkeit des deutschen Satzes. Sie entsteht durch die Distanzierung des Verbums finitum vom Verbum infinitum an das Satzende, so dass eine verbale Klammer entsteht, die gerade die Rahmenkonstruktion heißt, oder der prädikative Rahmen. Im Aussagesatz umfasst sie alle Satzglieder außer der ersten Stelle im Satz. Vgl.:
Gestern habe ich einen Brief aus Köln bekommen.
W. Schmidt unterscheidet 2 Abarten der Rahmenkonstruktion:
1. der prädikative Rahmen mit einem Hilfsverb als Verbum finitum
habe…gelesen werde…erhalten
ist … Lehrer / schön will … bleiben
2. der prädikative Rahmen mit einem Vollverb als Verbum finitum
steht … auf kommt … zustande
geht … zurück versucht … aufzustehen
Im Nebensatz wird die Rahmenkonstruktion anders gebildet. Hier distanziert das Verbum finitum an das Satzende und bildet mit dem Subjekt an der ersten Stelle die Klammer, die alle Satzglieder umfasst, außer der Konjunktion. Vgl.:
Der Fahrer merkte jetzt, dass er einen Passagier gehabt hatte.
1. Syntaktische Beziehungen im Satz als die Grundlage für die Feststellung der Satzglieder. 2. Die traditionelle Klassifikation der deutschen Satzglieder11.
3. Die Neufassungen der deutschen Satzglieder. Das System der Satzglieder von W.G. Admoni.
4. Die Neufassung der deutschen Satzglieder von Hans Glinz.
5. Die Neufassung der deutschen Satzglieder von Johannes Erben.
6. Das strittige in den Neufassungen. Der Status des nominalen Prädikats bei H. Glinz und J. Erben. Der Begriff des erweiterten Prädikats von W. Admoni.
Die Satzglieder werden auf der Grundlage der syntaktischen Beziehungen im Satz bestimmt. Deswegen ist das Problem der Satzglieder mit dem Problem der syntaktischen Beziehungen im Satz aufs engste miteinander verbunden.
Es sind 2 Arten der syntaktischen Beziehungen im Satz zu unterscheiden. Die eine Art ist die syntaktische Beziehung, die nur dem Satz eigen ist. In der Wortgruppe kommt sie nicht vor. Das ist die Subjekt-Prädikat-Beziehung, oder die prädikative Beziehung. Sie verbindet das Subjekt und das Prädikat als gleichberechtigte Satzglieder und konstituiert dadurch den Satz als solchen. Sie ist also satzprägend. Diese Beziehung ist eine zweiseitige Wechselbeziehung: das Subjekt und das Prädikat sind aufeinander bezogen, einander zugeordnet. Zwischen ihnen besteht weder Unterordnung noch Beiordnung, sondern die Zuordnung. Das ist gerade die prädikative Beziehung. Eben sie unterscheidet den Satz von der Wortgruppe, wo die Unterordnung vorliegt. Diese syntaktische Beziehung ergibt 2 Hauptglieder des Satzes – das Subjekt und das Prädikat.
Die 2. Art der syntaktischen Beziehungen sind die subordinierende Beziehung (die Unterordnung, die Subordination) und die koordinierende Beziehung (die Beiordnung, die Koordination) Die Koordination spielt keine Rolle für die Aussonderung der Satzglieder, weil sie zwischen den gleichartigen Satzgliedern existiert (z.B. ein kleines hübsches Mädchen)und keine neuen Satzglieder ergibt. Die Subordination dagegen verbindet die Wörter in der Wortgruppe und schafft die Satzglieder. Sie existiert also auf der Ebene der Wortgruppe. Die subordinierende syntaktische Beziehung verbindet 2 Satzglieder so, dass eines von ihnen dem anderen grammatisch untergeordnet ist. Sie hat 3 Abarten:
1. Die attributive Beziehung: sie entsteht zwischen dem Substantiv und den Wörtern, die dieses Substantiv näher bestimmen. Diese syntaktische Beziehung ergibt das Attribut (alle seine Abarten: a) das vorangestellte kongruierende Attribut: ein kleines Kind; b) das nachgestellte nicht kongruieende Attribut: das Zimmer meiner Mutter; c) das präpositionale Attribut: das Heft von mir. Die attributive Beziehung existiert nur in der Substantivgruppe12.
2 Die Objektbeziehung: sie entsteht zwischen dem Verb in der Funktion des Prädikats und den Satzgliedern, auf die die Handlung gerichtet ist oder denen sie zugewendet ist. Diese syntaktische Beziehung ergibt das Objekt (alle seine Abarten: das direkte Objekt im Akkusativ – die Zielgröße; das indirekte Objekt im Dativ – die Zuwendegröße); das indirekte Objekt im Genitiv –die Anteilgröße; das präpositionale Objekt.)
3. Die adverbiale Beziehung: sie entsteht zwischen dem Verb und den Satzgliedern, die den Vorgang charakterisieren oder die Umstände angeben, unter denen er abläuft. Diese syntaktische Beziehung ergibt die Adverbialbestimmung. Da die Umstände mannigfaltig sind, gibt es mehrere semantische Abarten von Adverbialbestimmungen: lokale, temporale, kausale, komparative, konzessive , konditionale usw.
Die Objektbeziehung und die adverbiale Beziehung existieren im Bereich des Verbs.
Die subordinierenden syntaktischen Beziehungen ergeben also 3 Nebenglieder des Satzes: das Attribut, das Objekt und die Adverbialbestimmung.
Diese Einteilung aus 5 Satzgliedern, von Karl Becker begründet, ist im Deutschen traditionell geworden und bis heute in allen deutschen Schulgrammatiken üblich.
Gegenwärtig wird um diese traditionelle Klassifikation viel diskutiert und gestritten. Man versucht, eine neue Auffassung der deutschen Satzglieder zu begründen.


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