Kunigunde, Erzherzogin von Österreich und Herzogin von Bayern-München (1465-1520) Eine Biographie



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10.3 Die Hofhaltung
Die im Zentrum Münchens gelegene „Alte Feste“, die seit etwa 1250 den Wittels-
bachern als Herrschaftssitz diente, wurde im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zum
Wohn- und Regierungssitz der oberbayerischen Herzöge ausgebaut. Anfangs lag diese
auch als „Alter Hof“ bezeichnete Residenz an der nordöstlichen Ecke der Stadtbefesti-
gung; durch verschiedene Stadterweiterungen war sie allerdings mehr und mehr ins
Zentrum Münchens gerückt. Da aber aufgrund ihrer zentralen Lage kaum Erweiterungs-
und im Notfall Fluchtmöglichkeiten vorhanden waren, begann man im Jahr 1385 nach
einem Aufstand der Münchner Bevölkerung mit dem Bau der sogenannten Neuveste,
die sich weiter nördlich, am Rand der neuen Stadtbefestigung, befand.
639
 Auch unter
Herzog Albrecht IV. wurden verschiedene Baumaßnahmen durchgeführt, die allerdings
mehr der Verstärkung der Burganlage als der Umgestaltung der übrigen Räume
dienten.
640
 Während der Alte Hof den bayerischen Herzögen seit dem ausgehenden 13.
Jahrhundert als Herzogs- und Behördensitz gedient hatte, war die Neue Feste zunächst
vor allem als Verteidigungsanlage errichtet worden. Die Funktion eines repräsentativen
Zentrums des Hofes übernahm sie dagegen erst im Laufe der Zeit. Erst unter Herzog
Wilhelm IV. erfolgten die Renaissanceumbauten, die die Neuveste zum Zentrum des
höfischen Lebens werden ließen; der Alte Hof beherbergte weiterhin den Verwaltungs-
apparat des Herzogtums.
641
 Neben den beiden Münchner Residenzen standen den baye-
rischen Herzögen noch zahlreiche andere Wohnsitze zur Verfügung,
642
 darunter auch
das südlich von München gelegene Schloß Grünwald. Dieses Jagdschloß hatte Herzog
Albrecht vor seiner Heirat von seinem Bruder Sigmund erhalten und umfangreiche
Renovierungsmaßnahmen und Umbauten vornehmen lassen.
643
 In dieser Residenz hielt
                                                           
639
Vgl. B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 123 sowie S
TÖRMER
, Residenzen, passim. Zu den beiden Münchner
Residenzen vgl auch Norbert L
IEB
: München. Die Geschichte seiner Kunst. 4., erw. Aufl. München
1988, bes. S. 99-104.
640
Zur den verschiedenen Bauabschnitten der Neuveste vgl. Otto M
EITINGER
: Die baugeschichtliche
Entwicklung der Neuveste. Ein Beitrag zur Geschichte der Münchner Residenz, in: OA 92 (1970), bes.
S. 28-31 (Baumaßnahmen unter Herzog Albrecht IV.) sowie B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 123f.
641
Vgl. S
TÖRMER
, Residenzen, S. 15 sowie B
ASTERT
, Münchner Hof, S: 124.
642
Vgl. hierzu Wilhelm S
TÖRMER
: Hof und Hofordnung in Bayern-München (15. und frühes 16.
Jahrhundert), in: Holger Kruse/Werner Paravicini (Hg.): Höfe und Hofordnungen 1200-1600. 5.
Symposium der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften in Göttingen
(Residenzenforschung, Bd. 10). Sigmaringen 1999, 361-381, hier S. 377.
643
Vgl. Karen S
CHAELOW
: Grünwald-Seehof, in: ZBLG 57 (1994), S. 682-693.

143
sich das bayerische Herzogspaar des öfteren auf, hier wurde 1495 auch der mittlere
Sohn Ludwig, geboren, als der Hof wegen der herrschenden Pest von München nach
Grünwald übergesiedelt war.
644
Mindestens einmal während ihrer Ehe lebte das bayerische Herzogspaar auch längere
Zeit in der Residenz von Straubing. Dort verbrachten Albrecht und Kunigunde mit den
Kindern im Sommer 1501 etwa 18 Wochen, die Zeit zwischen dem sonntag nach sannd
Philips vnd Jacobs tag und dem monntag vor des heyligen creutz erhöhung (2. Mai bis
13. September).
645
 Im Frühjahr 1507 besuchte das Herzogspaar mit einem großen
Gefolge Landshut, die ehemalige Haupstadt Niederbayerns.
646
Wenn der Herzog und seine Frau in München waren, bewohnten sie zumindest
gelegentlich verschiedene Residenzen, wie der von Henry Simondsfeld paraphrasierte
Bericht einer venezianischen Gesandtschaft zeigt, die im August 1492 den Münchner
Hof besuchte:
Es ist hier der Hof des Herzogs Albrecht von Bayern, und er hält einen sehr
vornehmen und glänzenden Hof. […] Innerhalb der Stadt liegt ein sehr festes
Schloß, in welchem die Herzogin wohnt. Der Herzog aber wohnt gesondert für
sich mitten in der Stadt und hält, wie gesagt, sehr glänzend Hof.
647
Der Herzog verbrachte also den größten Teil seiner Zeit im Alten Hof, wo sich traditio-
nell die Hofhaltung der oberbayerischen Herzöge befand; dieser verfügte neben seiner
Funktion als Verwaltungszentrum auch über einige repräsentative Räume und Ausstat-
tungselemente.
648
 Daß der Herzog und die Herzogin in getrennten ResidenzenAufenthalt
genommen hatten, ist nicht etwa auf ein schlechtes Einvernehmen zwischen den Ehe-
                                                           
644
Vgl. S
TÖRMER
, Residenzen, S. 17.
645
Vgl. die Aufstellung der Kosten im BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1381, fol. 144
r
:  Als
mein gnediger herr etc. zu Strawbing gewesen sein, ist auf seiner gnaden hofhallten gegangen.
Item mein gnediger herr etc. ist mit meiner gnedigen frauen, auch meinen gnedigen jungen frewlein,
allen frawenzymer und ganntzen hofgesindt gen Strawbing komen, an sonntag nach sannd Philips und
Jacobs tag, und also beliben bis auf monntag vor des heyligen creutz erhöhung, sein 18 wochen. Ist
über seiner gnaden hofhalten auf camern, kichen, keller und marstal gegangen, das dieselben
ambtlewt ausgeben, mir verrechent, und von mir empfangen haben [...] in summa 4416 gulden 5
schilling.
646
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 304, fol. 106: Vermerckt meins gnedigen herrn auszug zu Ingelstadt
mitsamt meiner gnedigen frawen und seiner gnaden hofgesint am montag nach Resurrexi (die Reise
fand zwischen dem Sonntag Letare und Ostern statt).
647
Vgl. Henry S
IMONSFELD
: Ein venetianischer Reisebericht über Süddeutschland, die Ostschweiz und
Oberitalien aus dem Jahre 1492, in: Zeitschrift für Kulturgeschichte 2 (1895), S. 241-283, hier S. 257
sowie B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 124. Zur personellen Zusammensetzung dieser Gesandschaft und
ihren Zielen vgl.: Klaus V
OIGT
: Italienische Berichte aus dem spätmittelalterlichen Deutschland. Von
Francesco Petrarca zu Andrea de´ Franceschi (1333-1492) (Kieler Historische Studien, Bd. 17).
Stuttgart 1973, bes. S. 217-228.
648
Vgl. S
IMONSFELD
, Reisebericht, S. 257: Neben dem Tor des (alten) Hofes sind in zwei Verließen drei
Löwen - ein schönes Schaustück. Ferner befinden sich im Hofe zwei Löwen, die viel größer sind als

144
leuten zurückzuführen: Eine Abtrennung des Frauenhofstaats vom übrigen Hof war
vielmehr seit dem Hochmittelalter üblich geworden und ist in dieser Zeit auch für das
benachbarte Tirol zu belegen.
649
 Für die Münchner Neuveste läßt sich zumindest ab dem
Jahr 1439 nachweisen, daß sie der Hofhaltung der oberbayerischen Herzogin diente.
650
Nach dem Tod der Herzogin Anna, der Mutter Albrechts IV., und dem 1466 zwischen
Albrecht und seinem Bruder Sigmund geschlossenen Regierungsprogramm wurde die
Neuveste einem Pfleger unterstellt, da es keinem der Herzöge erlaubt war, auf Dauer
seinen Wohnsitz hierher zu verlegen. Erst nachdem Herzog Albrecht geheiratet hatte,
war die Neue Feste wieder dauerhaft bewohnt, als Kunigunde mit ihrem gesamten
Hofstaat hier Aufenthalt nahm.
651
 Ein Hinweis darauf, daß sich auch die herzoglichen
Kinderzimmer in der Neuen Feste befanden, läßt sich der Angabe des Sterbeorts der
ältesten Tochter Sidonie in der Wessobrunner Fortsetzung der Bayerischen Chronik
entnehmen, wo es heißt: Als die [Sidonie] gleich erwachsen was, starb sy zu Münichen
in der Newen vest.
652
Obwohl sich aus den ersten Ehejahren Kunigundes keine Besoldungslisten oder Perso-
nalverzeichnisse erhalten haben, sind wir doch über die wichtigsten Personen informiert,
die am Hof der Herzogin Dienst taten, da der Fortsetzer der Füetrerschen Chronik bei
der Aufzählung der Taufpaten der Kinder auch immer deren Stellung am Münchner Hof
nannte. So wissen wir, daß das wichtige Amt der Hofmeisterin in der Zeit von etwa
1487 bis nach 1492 von der Witwe Preysinger, einer geborenen Tannberger, bekleidet
wurde. Den Namen des Hofmeisters, der ihr in diesen ersten Ehejahren zur Verfügung
stand, nannte die Herzogin selbst in einem Bittschreiben an den kaiserlichen Pronotar
Johann Waldner: Wilhelm von Maxlrain.
653
 Einige Jahre später, spätestens aber zur Zeit
der Geburt Susannes im Jahr 1502, stand eine neue Hofmeisterin dem Hof der Herzogin
vor, die ebenso wie ihre Vorgängerin verwitwet war und die Patenstelle bei einer der
                                                                                                                                                                              
die eingeschlossenen. Dieselben spazieren unter den Leuten umher, lassen sich von jedermann
anrühren und sind ganz zahm...
649
Vgl. B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 125 sowie C
ARAMELLE
, Katharina, S. 193.
650
Vgl. S
TÖRMER
, Hof, S. 377.
651
Vgl. S
TÖRMER
, Hof, S. 377f.
652
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, Wessobrunner Fortsetzung, S. 265.
653
Vgl. TLA Innsbruck, Sigm. XIV/1211 (Schreiben der Herzogin Kunigunde vom 22. Juni 1487).
Maxlrainers Ehefrau, eine geborene von Seyboltstorff, war zudem eine der Patinnen der erstgeborenen
Tochter Kunigundes, vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, Wessobrunner Fortsetzung, S. 264f.

145
Töchter Kunigundes übernahm:  der Tödten oder gevädret ist die Osswold Weixerin,
wittib, der hertzogin hofmaisterin, von geburd aine von Camer.
654
Eine genaue Aufstellung über die Dienstleute, die Kunigunde am Münchner Hof zur
Verfügung standen, liefern zwei Ausgabenbücher des herzoglichen Kammerschreibers
Anton Kuchmaier, die sich aus der Zeit zwischen dem Lichtmeßfest 1503 und dem
Lichtmeßfest des Jahres 1505 stammen. Neben verschiedenen anderen Rubriken hielt
Anton Kuchmaier auch die Ausgaben fest, die für die Hofhaltung der Neuen Feste ent-
standen waren: ausgeben auf solt der neufest.
655
 Der Herzogin standen danach im ersten
dieser beiden Jahre mehr als 30 Personen, angefangen von ihrem Hofmeister Hans von
Pfeffenhausen bis hin zu den Türstehern und Heizern, zur Verfügung, die die herzogli-
che Kasse insgesamt mit knapp 460 Gulden belasteten.
656
 Zum Personal der Neuen
Feste gehörten in den Jahren 1503/04 im Einzelnen: Der Hofmeister Hans von
Pfeffenhausen (100 Gulden Sold), die Hofmeisterin von Weichs (Weixer, 50 Gulden),
die Streissin, die als Hofmeisterin der jungen Frawen, also der Töchter Kunigundes (16
Gulden) fungierte, eine Kammerjungfrau namens Dorothea (10 Gulden), die Erberin,
eine Dienerin der Töchter der Herzogin (6 Gulden), die Jungfer Agnes (6 Gulden), die
Tolzerin (4 Pfund), ein kuchlmeister namens Heinrich (24 Gulden), die kuchlknecht
Christoph (4 Pfund Schilling), Wolf“ (3 Pfund Schilling) und Toml (2 Pfund Schilling),
die Türhüter Hans Mair (20 Gulden) Utz (10 Gulden), Paul (10 Gulden) und Trenck (10
Gulden), ein camerer namens Tölzer (10 Gulden), ein gewisser Hans Passauer (16
Gulden), ein Kellner namens Hans (10 Gulden), der Schneider Matheis (16 Gulden), ein
Schneiderknecht namens Lienhart (6 Gulden), Hans Schaffer, der für den herzoglichen
Marstall verantwortlich war (12 Gulden), sowie dessen Knechte Hans Bröbstl (10
Gulden) und Heinz Juncker (4 Gulden), der Meisterkoch Hans Etaler (16 Gulden), der
eintrager Hans Koch (8 Gulden), die Wächter Jörg (10 Gulden), Schmidt (10
Gulden),
657
 die Heizer Lienhart (8 Gulden) und Jörg (10 Gulden), die Wäscherin Jäger
(28 Gulden) sowie der für die Silberkammer zuständige  alt kamerer Christof (10
Gulden).
658
 All diese Angehörigen des Hofes bekamen ihren Sold vierteljährlich
                                                           
654
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, Wessobrunner Fortsetzung, S. 266. Zu den Familien Weichser
und Kammer vgl. L
IEBERICH
, Landstände, S. 129 (Weichser) und S. 61 (Kammer).
655
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1122 (1503/04), hier fol. 109
v
 und 1123 (1504/05),
fol. 121
r
. In beiden Rechnungsbüchern sind die Ausgaben vermerkt, die an das Personal der Neuveste
ausbezahlt wurden.
656
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1122, fol. 109
r
-116
v
.
657
Er wurde allerdings nur zweimal ausbezahlt und schied dann aus dem Dienst, wobei er offenbar durch
den mit anderer Tinte nachgetragenen Hans Schmidt ersetzt wurde.
658
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1122, fol. 109
r
-116
v
.

146
ausbezahlt, wobei es auffällt, daß bei Summen, die sich nicht ohne Rest durch vier teilen
lassen, das Entgelt großzügig aufgerundet wurde. Dem Rechnungsbuch läßt sich zudem
entnehmen, daß die Herzogin ihre Bediensteten nicht, wie beispielsweise Katharina von
Tirol, aus eigener Tasche bezahlen mußte, und daß sie von ihrem Gatten zusätzlich
einen vierteljährlichen Unterhalt in Höhe von jeweils 100 Gulden zugeteilt bekam.
659
Neben dieser Aufstellung haben sich aus zwei weiteren Jahren (1504/05 und 1508) Ver-
zeichnisse der Personen erhalten, die am Hofe Kunigundes in der Neuen Feste dienten.
Dabei ist erkennbar, daß in den Jahren 1504/05 während des Landshuter Erbfolgekrieges
am Münchner Hof ganz offensichtlich gespart werden mußte, da viele der aufgeführten
Personen nur ein- oder zweimal ihren Lohn ausbezahlt bekamen, andere dagegen zwar
den vollen Lohn, aber nicht in vier gleichen Teilen, erhielten. Hatten sich die Ausgaben
für die Neue Feste im Rechnungsjahr 1503/04 noch auf mehr als 462 Gulden belaufen,
so wurden diese Kosten im darauffolgenden Jahr um etwa 25 Prozent auf ca. 337
Gulden reduziert.
660
 Insgesamt aber blieb die personelle Zusammensetzung der her-
zoglichen Bediensteten in diesen beiden aufeinanderfolgenden Jahren bis auf wenige
Ausnahmen relativ stabil: In der Soldliste des Wirtschaftsjahres 1404/05 fehlt der Mar-
stallknecht Heinz Junker, auch einige Heizer und Wächter wurden ausgetauscht.
661
Neben der Dienerschaft mußte auch die Herzogin selbst in dieser Zeit Verzicht üben:
Nicht nur einem Teil der Bediensteten wurde der Sold nur verzögert oder teilweise gar
nicht ausbezahlt, auch die Herzogin erhielt die 400 Gulden, die ihr noch im Jahr zuvor
zur freien Verfügung gestanden hatten, in diesem Jahr nicht.
662
 Kunigunde zeigte aber,
wie aus einem späteren Schreiben an ihren Sohn Wilhelm hervorgeht, durchaus Ver-
ständnis für die finanziellen Probleme ihres Gatten und bewies in dieser Situation
zudem, daß sie mit dem ihr zustehenden Unterhalt äußerst sparsam wirtschaftete:
... das schreib ich nit klags weiß über meinen herrn unnd gemachel, dann er oft zw
mir gesprochen, ich sul ain geduld haben, er wel mich petzallen unnd mer darzw
geben. Hab ich im geanntwurt, es sey pilich, daß ich mitleiden mit im trag, er sul
                                                           
659
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1122, fol. 65
r und v
.
660
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1123, fol. 143
v
.
661
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1123, fol. 121
r
-143
v
.
662
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1123, fol. 78: Unter der Eintragung  was ich meiner
gnadigen frawen an gelt geben hab finden sich in diesem Jahr nur leere Zeilen. Daß die Herzogin
während des Landshuter Erbfolgekriegs keinen Unterhalt von ihrem Gatten erhielt, bestätigte sie
einige Jahre später in einem eigenhändigen Schreiben an ihren Sohn Wilhelm: ... als ich [...] hie ein
das lannd kumen pin, hat mir mein herr unnd gemachl, des sel Got parmhertzig wel sein, zwegesagt,
all qutemer hundert reinisch gulden zw geben. Unnd das geschechen ist, pis auf die zeit, das er
gekriegt hat umb hertzog Jorgen verlasen lannd... Vgl BayHStA, KL-Fasz. 427/20 (undatiertes
Schreiben der Herzogin an ihren Sohn Wilhem).

147
mich den lesten gelder lasen sein, den er zal. Ich hab noch ain klain zerung, die
wel ich verzeren unnd in darnach umb mer piten...
663
Zudem wollte sie, einem Bericht des herzoglichen Sekretärs Augustin Köllner
zufolge,
664
 ihrem Mann in dieser schwierigen finanziellen Situation sogar noch weiter
unterstützen, indem sie ihm anbot, ihre persönliche Rücklage, ain klain parschaft beste-
hend aus seltsamer münß, gulden und pfenning und alles in allem nit uber tausent
gulden wert, zu versetzen, was Albrecht allerdings nicht zuließ:
Und ich wais es aus dem, das auf ain zait in der not des kriegs ir genad derselb
munss wolt versetzt haben, aber eur gnaden herr und vater wolt es nit beschehen
lassen etc.
665
Wenige Jahre später hatte sich diese Situation wieder geändert, nach einer Soldliste aus
dem Jahr 1508 konnte die bayerische Herzogin wieder über mehr als 30 Personen verfü-
gen,
666
 wobei die personelle Zusammensetzung der aus der Zeit vor dem Erbfolgekrieg
sehr ähnlich ist: Immerhin 21 Personen sind auf beiden Listen aufgeführt, darunter alle,
die zum engeren Kreis der Herzogin gehörten, wie beispielsweise der Hofmeister und
die Hofmeisterin oder die Kammerjungfrauen, wobei zwei Damen namens Englschelkin
und Holzkürcherin seit 1505 neu hinzugekommen waren. Die Summe, die für die Hof-
haltung in der Neuen Feste veranschlagt war, übertraf in diesem Jahr sogar die Aufwen-
dungen des Vorkriegsjahres 1503/04, sie stieg von etwa 462 auf etwa 471 Gulden.
667
                                                           
663
Vgl. BayHStA, KL-Fasz. 427/20 (undatiertes Schreiben der Herzogin an ihren Sohn Wilhelm).
664
Augustin Köllner (†13. April 1548) hatte an der bayerischen Universität von Ingolstadt studiert und
stand zwischen 1497 und 1500 als Sekretär in den Diensten Herzog Albrechts IV., später diente er
auch den Herzögen Wolfgang und Wilhelm. Zwischen 1506 und 1548 war er zudem Archivar in
München. Vgl. Helgard U
LMSCHNEIDER
: Kölner, Augustin, in: VL, Bd. 5 (1985), Sp. 40-45 sowie
Kurt M
ALISCH
: Köllner, Augustin, in: BBB, S. 433; L
ANZINNER
, Fürst, S. 316 und Heinz L
IEBERICH
:
Klerus und Laienwelt in der Kanzlei der baierischen Herzöge des 15. Jahrhunderts, in: ZBLG 29
(1966), S. 239-258, hier S. 247.
665
Vgl. Geh.HausA, Hausurkunden 906, fol. 5.
666
Vgl. den Druck der Soldliste des Jahres 1508 bei Lorenz von W
ESTENRIEDER
: Historischer Calender
für 1801. München o.J., S. 241-245, hier S. 244f. sowie S
TÖRMER
, Hof, S. 373.  Von der für dieses
Jahr veranschlagten Summe für die Besoldung von Dienern, Räten und Offiziern in Höhe von 3786
Gulden waren für den Hofstaat Kunigundes immerhin rund 12 %, etwa 471 Gulden, vorgesehen. Im
einzelnen wurde der Etat für Kunigundes Hofstaat folgendermaßen verteilt (zitiert nach
W
ESTENRIEDER
, Historischer Calender, S. 244f.): Hanns von Peffenhausen (Hofmeister): 100 fl.; von
Weix (Hofmeisterin): 50 fl.; Streissin (Hofjungfrau): 16 fl.; Dorothea (Kammerjungfrau): 10 fl.;
Englschelkhin: 16 fl.; Menerin (ehrbare Jungfrau): 6 fl.; Agnes (Jungfrau), 6 fl.; Telzerin: 4 Pfund;
Peter Lamtinger (Kuchelmeister): 24 fl.; Holzkürcherin: 5 fl.; Georg (Thürhuetter): 20 fl; Tölzer
(Cammerer): 16 fl.; Passauer: 16 fl.; Georg (Khellner); 10 fl.; Matheus (Schneider): 16 fl.; Leinnhardt
(Schneiderknecht): 6 fl.; Hans (Marstaller): 12 fl.; Bröbstl (Stallknecht): 10 fl.; Helmerl (junger
Marstall-Knecht): 4 fl.; Creiler (Meisterkoch): 16 fl.; Eintrager: 8 fl.; Kuchenkhnecht: 4 Pfund; Wölfl
(Kuchenkhnecht) 3 Pfund; Thoma (Kuchenkhnecht) 4 fl.; Metheus (Kuchenkhnecht) 2 Pfund; Uz
(Thorwartl): 10 fl.; Lorennz (Thorwartl): 16fl.; Paul (Thorwartl): 10 fl.; Pannz, Schmidt, Wolf Kistler,
Bastian Piechel, Wächter je 10 fl.; Lienhardt (Haizer): 8 fl.; Hanns (Haizer): 6 fl.; Jäger (Weschin): 28
fl.; Christoph (alt Cammerer): 10 fl.
667
Vgl. BayHStA, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 1122, fol. 118
r
 sowie W
ESTENRIEDER
, Historischer
Calender, S. 241-245.

148
Auffallend ist auch, daß in all diesen Listen kein Geistlicher aufgeführt wurde, was den
Schluß nahelegt, daß der für die Seelsorge der Herzogin zuständige Kaplan, vermutlich
ein Franziskaner,
668
 außerhalb des Hofstaates zu suchen ist. Die führenden Damen und
Herren am Hof Kunigundes, also beispielsweise ihre Hofmeister Hans von Pfeffen-
hausen oder die Hofmeisterinnen Preysinger und Weichser, stammten zum größen Teil
aus Familien, die zum sogenannten bayerischen Turnieradel zählten. So läßt sich zum
Beispiel die Familie Preysinger, in die die erste Hofmeisterin Kunigundes eingeheiratet
hatte, als wittelsbachische Ministerialenfamilie in Oberbayern bis zum Jahr 1390
zurückverfolgen, in Niederbayern sogar bis zum Jahr 1313.
669
Kunigundes Hofstaat war in seiner Zusammensetzung keineswegs außergewöhnlich.
Ähnlich, wenn auch zahlenmäßig geringer, war beispielsweise der Hofststaat der Her-
zogin Margarete von Pommern bestückt, wie er von ihrem Ehemann Bogislaw in einer
1487 entstandenen Hofordnung festgelegt wurde.
670
 Sehr gut zu dokumentieren ist auch
die Hofhaltung der Erzherzogin Katharina von Tirol, die die Kosten für ihren Hofstaat,
im Gegensatz zur bayerischen Herzogin, von den ihr im Ehevertrag zugesprochenen
Einnahmen bestreiten mußte.
671
 Der Hofstaat Katharinas war zahlenmäßig allerdings
etwa doppelt so groß wie der ihrer Münchner Verwandten, er schwankte zwischen etwa
60 und 70 Personen, auch wenn man in Innsbruck immer wieder bemüht war, diese Zahl
zu verkleinern.
672
 Neben den Dienerinnen und Dienern, die auch Kunigunde zur Verfü-
gung standen, gab es ungefähr 26 junge Mädchen aus zum größten Teil adeligen Fami-
lien, die im „Frauenzimmer“ der Erzherzogin Katharina lebten. Auch Kunigunde, deren
„Frauenzimmer“ keinen ausreichenden Platz für die Versorgung adliger junger Damen
bot, richtete mindestens einmal die Bitte an Katharina, ein aus Bayern stammendes jun-
ges Mädchen aufzunehmen, dessen Schwester ihrem eigenen Hofstaat angehörte.
673
 In
                                                           
668
Zumindest berichtet die 1721 gedruckte Chronik des Pütrich-Regelhauses, daß die Herzogin den
Franziskaner-Orden allen anderen Orden vorzog und auch ihre Beichtväter aus dieser Umgebung
wählte: Ihre liebst- und mehriste Conversation hatte sie mit geistlichen Ordens-Persohnen / vorderist
Franciscanern / deren sie sich / als Beicht-Vätter vnnd Seelsorger / in Gewissens-Sachen / bediente.
Vgl. B
ITTRICH
, S. 27f.
669
Vgl. L
IEBERICH
, Landstände, S. 33.
670
Danach standen Margaretha, deren Hofhaltung gemäß der Sitte der Zeit separiert von der ihres Mannes
war, eine Hofmeisterin, acht ehrbahre Jungfrauen, eine Wäscherin, eine Zwergin, ein Truchsess, ein
Schenk, zwei Jungen, ein Koch, ein Kellerknecht, ein Torknecht, ein Kaplan und ein Schneider mit
zwei Knechten zur Verfügung. Vgl. Heidelore B
ÖCKER
: Margaretha, Markgräfin von Brandenburg,
Herzogin von Pommern und Fürstin von Rügen, in: Gerald Beyreuther/Barbara Pätzold/Erika Uitz
(Hg.): Fürstinnen und Städterinnen. Frauen im Mittelalter. Freiburg/Br. 1993, S. 190-211, hier S. 203.
671
Vgl. C
ARAMELLE
, Katharina, S. 193.
672
Vgl. C
ARAMELLE
, Katharina, S. 194. Trotz all dieser Sparmaßnahmen gehörten dem Hofstaat 1495,
beim Tod Erzherzog Sigmunds von Tirol, noch immer 78 Personen an.
673
Vgl. TLA Innbruck, Sigmundiana IV a, fol. 208 sowie C
ARAMELLE
, Katharina, S. 195.

149
einer Innsbrucker Hofordnung wurden die Aufgaben der jungen Mädchen, die dem
„Frauenzimmer“ Katharinas angehörten, näher erläutert; diese Pflichten sind sicherlich
auch auf den Münchner Hof Kunigundes übertragbar.
674
 So mußten die Mädchen ihre
Herrin in der Hauptaufgabe unterhalten und auf ihren verschiedenen Wegen, beim
Kirchgang, beim Spaziergang oder bei Ausfahrten begleiten. Ihre Zeit vertrieben sie sich
weiterhin mit verschiedenen Handarbeiten wie Nähen oder Sticken. Die Mahlzeiten
nahmen sie in der Regel gemeinsam mit ihrer Herrin ein. Der Leiterin des Haushaltes
der Herzogin, der Hofmeisterin, waren sie zu strengstem Gehorsam verpflichtet. Es war
ihnen zudem nicht gestattet, ohne Erlaubnis das „Frauenzimmer“ zu verlassen; einen
gelegentlichen Streit zwischen den Hofdamen hatte die Hofmeisterin zu schlichten.
675
Von Kunigunde erfahren wir zumindest einmal, daß sie ihre Ausfahrten in Begleitung
ihrer Jungfrauen unternahm. Nach dem Tod ihres Mannes und einem Gedenkgottes-
dienst, berichtet die Chronik des Pütrich-Regelhauses, habe Kunigunde ihren Wagen am
Kloster halten lassen und sich in Begleitung zweier Kammerfrauen in das Regelhaus
begeben. Den Hofmeister Hans von Pfeffenhausen und weitere Angehörige ihres
Hofstaates habe sie nach Hause zurückgeschickt.
676
Die bayerische Herzogin verbrachte also offensichtlich den größten Teil ihrer Zeit in
München in der Neuen Feste; zumindest in der Zeit nach dem Ableben ihres Mannes
besaß Kunigunde zudem den Schlüssel zur Schatzkammer der Neuveste, wie aus einer
Passage ihres Testaments hervorgeht: Und unns auch erpoten haben, den slüssl zu dem
gewelb gedachtem unnserm sone, hertzog Wilhelmen, verzeanntburten...
677
 Daß Kuni-
gunde die Neuveste als Zentrum ihres Lebens ansah, zeigt auch die Tatsache, daß sie
sich in den Tagen unmittelbar nach dem Tod Albrechts dort aufhielt und ihr Testament
in dieser Residenz und nicht im Verwaltungszentrum des Alten Hofes ausstellte, wie die
Unterschrift unter ihrem Testament vom 5. April 1508 belegt: ...vnnd das ist geschehen
in der newen vesst zu Munchen...
678
 Wie stark das Bewußtsein für die Hofhaltung Kuni-
gundes in der Neuveste auch in den Augen ihrer Zeitgenossen war, zeigt eine Inventar-
liste aus dem Jahr 1513, in der eine Unterscheidung zwischen den Räumen der alten und
der jungen Frau gemacht wird, obwohl die „alte Herzogin“ Kunigunde zu dieser Zeit
                                                           
674
Vgl. C
ARAMELLE
, Katharina, S. 195f.
675
Vgl. C
ARAMELLE
, Katharina, S. 195f.
676
Vgl. B
ITTRICH
, S. 31.
677
Vgl. BayHStA, Kurbayern-Urkunden 6745 (Testament der Herzogin Kunigunde vom 5. April 1508).
678
Vgl. BayHStA, Kurbayern-Urkunden 6745.

150
schon mehrere Jahre nicht mehr in dieser Residenz, sondern im Pütrich-Regelhaus
lebte.
679
Selbstverständlich verbrachte die Herzogin aber nicht ihre gesamte Zeit getrennt von
ihrem Ehemann und dessen Hofhaltung, sondern war in Begleitung ihres Gefolges bei
den repräsentativen Veranstaltungen anwesend, die im Alten Hof abgehalten wurden.
Dies belegt unter anderem ein vermutlich um das Jahr 1500 entstandener Stich des
Münchner Künstlers Matthäus Zeisinger mit dem Titel Hofball in der alten Veste
belegt.
680
 Im Vordergrund des Stiches sind mehrere Paare zu sehen, die nach der Musik
der auf den Emporen stehenden Musikanten tanzen. In der Mitte sitzt das an der Ähn-
lichkeit mit anderen Portraits zu erkennende Herzogspaar in einer Fensternische beim
Kartenspiel. Beide sind prachtvoll gekleidet: Die Herzogin trägt ein langes Kleid mit
langer Schleppe, die im Vordergrund des Tisches sorgfältig drapiert ist; die Haare sind
unter einer Haube verborgen. Herzog Albrecht trägt einen Mantel, dessen Kragen mit
einem Pelz verziert ist. Die Kleidung der tanzenden Paare ist in der Verarbeitung ähn-
lich, die Damen sind, nach dem Vorbild ihrer Herzogin und der Mode der Zeit, ebenfalls
in Gewänder mit langen Schleppen gehüllt. Die Einrichtung des Raumes ist spärlich, die
abgebildeten Truhen oder Bänke sind aber mit kostbaren Schnitzereien versehen,
681
 der
Deckelpokal auf dem Tisch, an dem Kunigunde und Albrecht sitzen, hat die damals
gebräuchliche Form.
682
Möglicherweise wurde auch die erste Tochter des Paares in der Alten Feste geboren. Da
die Taufe, die in der Regel kurz nach der Geburt gefeiert wurde, in der capellen In der
allten vest abgehalten wurde, liegt die Vermutung nahe, daß auch die Entbindung des
ersten Kindes, das schließlich auch ein Thronfolger hätte werden können, in den Räu-
men des Alten Hofes stattfand.
683
Einen kleinen Einblick in das Alltagsleben der Herzogin und ihrer Kinder geben zwei
Rechnungsbücher aus den Jahren 1491 und 1495, da hier nicht die großen Ausgaben des
Hofes verzeichnet wurden, sondern die Kosten für Güter und Leistungen, die für den
unmittelbaren täglichen Gebrauch vorgesehen und nötig waren. Dazu gehörten unter
                                                           
679
Vgl. S
TÖRMER
, Hof, S. 378.
680
Vgl. hierzu B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 126 (mit Abbildung S. 315);L
IEB
, München, S. 100
(Abbildung) und S. 103. Lieb verlegt das Tanzfest und den abgebildeten Saal allerdings in das
Obergeschoß der Münchner Neuveste. Vgl. außerdem Max F
RANKENBURGER
: Die Alt-Münchner
Goldschmiede und ihre Kunst. München 1912, hier S. 38f. (vergrößerte Abbildung S. 39). Zu
Matthäus Zaisinger vgl. F
RANKENBURGER
, Goldschmiede, S. 283ff.
681
Vgl. B
ASTERT
, Münchner Hof, S. 126.
682
Vgl. F
RANKENBURGER
, Goldschmiede, S. 39.
683
Vgl. F
ÜETRER
, Bayerische Chronik, S. LXIX.

151
anderem Wachskerzen, die Kunigunde und ihre Jungfrauen zur Feier des Lichtmeßfestes
1491 benötigten,
684
 Schachfiguren,
685
 die Ausbesserung eines Spielbrettes,
686
 Gläser,
687
Schreibzeug,
688
 aber auch Malvasierwein
689

spikenardi
690
 (Lavendel) und
Arzneimittel.
691
 Ein Maler namens Ulrich, gemeint ist möglicherweise Ulrich Füetrer,
erhielt im selben Jahr 60 Pfennige für eine Krippe mit dem darin liegenden Jesuskind,
die der Herzogin zum Weihnachtsfest geliefert wurde.
692
Im Jahr 1495, das der Münchner Hof wegen einer Pestwelle in München vorwiegend in
der Grünwalder Residenz verbrachte, sind auch Ausgaben für die Kinder des Herzogs-
paares verzeichnet: So erhielt der Schuster von Grünwald 6 Schillinge und 23 Pfennige
für 11 par schue und 4 par stifl für die junckfrawen.
693
 Auch Kunigunde leistete sich in
diesem Jahr neue Schuhe: Dem Einkäufer Peter wurden 6 Schillinge erstattet, die er dem
Schuster von Grünwald für Schuhe und Stiefel bezahlt hatte.
694
 In diesem Jahr findet
sich auch ein erster Hinweis auf den Buchbesitz der Herzogin: Ein gewisser Johannes
puchpinder“ erhielt für das Einbinden des ertzeneipuech[s] der Herzogin die Summe
von 80 Pfennigen ausbezahlt.
695
Kurz vor der Geburt ihres Sohnes Ludwig verwöhnte sich die Herzogin mit Lilien- und
Rosenwasser, das eine gewisse Talltzerin, gemeint ist möglicherweise die in allen Sold-
büchern verzeichnete Tölzerin, am 31. August im Auftrag ihrer Herrin samt einem Glas
kaufte.
696
 In der folgenden Woche wurden 11 Lot Gilgenöl
697
 in das „Frauenzimmer“
Kunigundes nach Grünwald geliefert,
698
 die wohl ebenfalls im Zusammenhang mit der
bevorstehenden Geburt der Herzogin standen. Eine Vorbeugungsmaßnahme gegen in
Grünwald vorhandene Kleintiere und Verbreiter der Pest bedeutete der Kauf von vier
                                                           
684
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 2
r
 und 4
v
.
685
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 2
v
686
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol.. 3
v
.
687
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 9
v
.
688
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 5
v
.
689
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 6
v
.
690
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 5
v
.
691
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 8
r
.
692
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1491), fol. 14
r
.
693
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1495), fol. 30
r
.
694
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1495), fol. 30
v
.
695
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1495), fol. 23
r
.
696
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1495), fol. 32
r
.
697
Lilienöl, vgl. Jacob und Wilhelm G
RIMM
: Deutsches Wörterbuch. Unv. Nachdr. der Ausg. [Berlin]
1854-1971, München 1984, hier Bd. 7, Sp. 7504-7507.
698
Vgl. BayHStA, Fürstensachen 287a (1495), fol. 32
v
.

152
Fallen, die Anfang Januar 1496 in das Grünwalder  „Frauenzimmer“ geschickt
wurden.
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